Konzepte - Zeitschrift für Literatur

Die Konzepte erscheinen einmal jährlich und versammeln auf bis zu 180 Seiten Texte arrivierter sowie erstklassiger junger Autorinnen und Autoren. Bislang unveröffentlichte Beiträge in Lyrik und Prosa kristallisieren sich rund um ein Lyrisches Motiv; auch Übersetzungen (u.a. Michael Hamburger, Pippa Goldschmidt) werden hier erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Daneben gibt es Platz für Essays und Rezensionen. In jeder Ausgabe werden in der Regel Arbeiten von bildenden Künstlern oder Fotografen (u.a. Andreas Weidner, Reinhart Mlineritsch) präsentiert.

Werke von bereits etablierten Autorinnen und Autoren stehen neben bislang unbekannten Stimmen. Damit ermöglichen die Konzepte den Zugang zu unterschiedlichen sprachlichen Ebenen und weisen den Weg für junge Schriftstellerinnen und Schriftsteller. „Jung“ bezieht sich hier weniger auf das Alter, sondern vielmehr auf das „zu festigende Standbein“ neuer Autorinnen und Autoren.

Seit nun schon dreißig Jahren erweisen sich die Konzepte als „Entdeckerquelle“ für schriftstellerische Debüts. Viele der hier erstmals vorgestellten Autor*innen sind aus der zeitgenössischen Literaturszene inzwischen nicht mehr wegzudenken. Die Konzepte begleiteten den Weg zahlreicher wichtiger literarischer Stimmen, so z.B. Tanja Dückers, Joachim Zelter, Jan Wagner, Kurt Drawert, Ulrike Draesner, Nico Bleutge, Mirko Bonné, Norbert Hummelt, Marion Poschmann, Björn Kuhligk. Mit den jüngsten Ausgaben der Konzepte zeigt sich verstärkt das Interesse bekannter Dichter, neue Werke in der Zeitschrift vorzustellen so z. B. Günter Herburger, Jürgen Brôcan oder José F.A. Oliver.

Die Chefredaktion hatte von 1999 bis 2003 Markus Orths inne. 2003 übergab er die redaktionelle Verantwortung an die Lyrikerin Christine Langer. Seit 2015 wird sie von Christian Lorenz Müller unterstützt.


 

VERWURZELUNGEN

Die Diskrepanz zwischen krisengeprägter Realität und Hoffnung auf Entspannung bestimmt derzeit unseren Alltag. Sorgenfreie Zeiten, wie wir sie von „früher“ her kennen, sind in den Jahren der Pandemie, des Kriegs, der Inflation oder der Klimakrise rar geworden.

Die Auszeiten, in denen wir bei einem Glas Rotwein und schnurrendem Kater auf dem Schoß in einen wolkenlosen Himmel blicken und unsere Sorgen dabei ins Nirvana verbannen, gibt es kaum noch, da die negativen Nachrichten aus Politik und Gesellschaft überwiegen und den Einzelnen enorm belasten. Der Blick aus dem Fenster wird mehr und mehr durch die allgegenwärtige Klimaangst getrübt, so dass die Betrachtung des natürlichen Lebensraumes eine andere ist, aus einem anderen, einem bedrohten, vielleicht schon entfremdeten Blickwinkel heraus.

Die Ausgabe 41 der Konzepte wird sich deshalb dem folgenden Thema widmen:

„Krisen? Ängste? Verwurzelungen!“

Es soll keine politische Streitschrift entstehen, sondern die Texte sollen Verwurzelungen nachgehen und Ursprünglichkeit(en) aufspüren. Welche sprachlichen Wege prägen das Fundament eines zeitkritischen Bewusstseins, um den Fokus der Wahrnehmung für Sinnhaftes und Wesentliches zu schärfen?

Wir suchen poetische Texte, die überbrücken und untermauern, befragen und bezeugen, verstören und verwandeln, und die mittels der Sprache die Dinge und Gegebenheiten neu komponieren für eine unverbrauchte Geste des Innehaltens und Wortefassens. Auf viele Fragen der Gegenwart gibt es keine Antworten, doch Antworten können die Sprache selbst sein, in der Prosa und im Gedicht. Wieviel Gewicht hat ein abschließendes Fragezeichen? Ein Zeilenbruch, ein Ausrufezeichen, eine Gegenschrift? Eine leere Seite? Der Atem zwischen den Zeilen?

In diesem Sinne bin ich gespannt auf eure anregenden und bewegenden Texte, die pointieren oder gegenschreiben und vor allem: die das Wort beim Wort nehmen.

Textzuschriften bitte an

konzepte@jungeautoren.org

oder an das

Konzepte-Postfach 26 54

89216 Neu-Ulm

sprechen wir also wieder über bäume
über zebras den himmel
Marius Hulpe
(Lyrisches Motiv 2022)

 

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